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All IPCC definitions taken from Climate Change 2007: The Physical Science Basis. Working Group I Contribution to the Fourth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change, Annex I, Glossary, pp. 941-954. Cambridge University Press.

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Welche Auswirkungen hat die globale Erwärmung auf Eisbären?

Eisbären leben innerhalb des nördlichen Polarkreises und den angrenzenden Landmassen. Es gibt 19 anerkannte Teilpopulationen und ihre Anzahl wird auf 20.000 bis 25.000 geschätzt. Eisbären werden von der World Conservation Union (IUCN) als gefährdet eingestuft und sind als bedrohte Art im Endangered Species Act der U.S.A. aufgeführt. Trotzdem wird von einigen behauptet, dass die Zahl der Eisbären seit 1950 zugenommen hat und dass ihre Population jetzt stabil sei. Wie sieht jetzt also die Situation dieser Art aus?

Zunächst muss man sich ein paar Punkte zum Eisbärbestand klarmachen:

  • Niemand weiss wirklich, wieviele Bären es in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts gab. Die Schätzungen von damals basieren auf Einzelberichten von Jägern oder Entdeckern aber nicht auf wissenschaftlichen Bestandsaufnahmen.
  • Eisbären werden durch mehrere Faktoren beeinflusst. Dazu zählen die Jagd, Umweltverschmutzung und Ölförderung. Ganz besonders hat die Jagd - vor allem seit der Einführung von Schneemobilen, Flugzeugen und Eisbrechern - zu einer starken Abnahme bestimmter Unterpopulationen geführt. Logischerweise hat dann die Verabschiedung des internationalen Abkommens zum Schutz der Eisbären im Jahr 1973, welches die Jagd unter gewissen Bedingungen einschränkte oder sogar ganz verbot, zu einer Zunahme der Eisbärenanzahl geführt.
  • Nicht alle Unterpopulationen sind vom Klimawandel im gleichen Maße betroffen und auch wenn einige Unterpopulationen gut untersucht sind, gibt es für andere zu wenige Daten um allgemeingültige Angaben über die aktuellen oder frühere Bestandszahlen zu machen.

Was sagen die Zahlen aus, wenn man diese Einschränkungen berücksichtigt? Einem Bericht der IUCN Polar Bear Specialist Group aus dem Jahre 2009 zufolge, nehmen 8 der 19 anerkannten Unterpoplulationen ab, 1 nimmt zu, 3 sind stabil und für 7 gibt es nicht genügend Daten, um eine Aussage zu treffen. Abbildung 1 zeigt Vergleichsdaten der Jahre 2005 und 2009.

 

Abbildung 1: Status der Eisbärpopulationen in den Jahren 2005 und 2009 (Quelle: Polar Bear Specialist Group). Rot: abnehmend, blau: stabil, grün: zunehmend, grau: zu wenige Daten

Sowohl die Verschlechterung des Lebensraums als auch die übermäßige Bejagung sind verantwortlich für die Abnahme einiger Unterpopulationen. Um zu verstehen, warum die IUCN und der US Endangered Species Act den Eisbären als gefährdet einstufen, ist es wichtig, sich anzuschauen, wie die zunehmenden Temperaturen in der Zukunft ihre Lebensräume wahrscheinlich beeinflussen werden. Eisbären sich hochspezialisierte Säugetiere, die sehr stark vom Meereis abhängig sind, sowohl für ihre Nahrung als auch für andere Aspekte ihres Lebens. Satellitendaten zeigen, dass das arktische Meereis in den letzten 30 Jahren abgenommen hat. Projektionen legen den Schluss nahe, dass dieser Trend bei weiterhin steigenden Temperaturen anhalten wird. Veränderungen des Meereises haben verschiedene Auswirkungen auf Eisbären:

  • Der frühere Rückzug des Sommereises bedeutet, dass die Bären weniger Zeit für die Jagd haben und deshalb weniger Zeit haben, ihre Fettreserven aufzubauen.
  • Die Zerstückelung und Abnahme des Meereises hat mehrere Auswirkungen. Die Bären werden gezwungene, weitere Strecken zu schwimmen, wodurch sie einige ihrer Fettreserven aufbrauchen. Die Zahl der Robben, die die Hauptnahrung der Bären sind, nimmt ebenfalls ab und ihre Wanderungen und das Graben von Höhlen werden erschwert. Außerdem werden die Bären gezwungen, mehr Zeit auf dem Festland zu verbringen. Dies führt zu einer Zunahme der Begegnungen mit Menschen, was möglicherweise zu einer höheren Todesrate führt.

Um eine Vorstellung der potentiellen Auswirkungen des künfigten Klimawandels auf die Eisbären zu erhalten, können wir uns Unterpopulationen anschauen, die im südlichen Verbreitungsgebiet der Bären leben. Dort sind die Veränderungen ihres Lebensraums bisher am ehesten zu bemerken. Ein gutes Beispiel ist die Unterpopulation der westlichen Hudson Bay, die eine der am besten erforschten ist. Hier brechen die Eisschollen früher auf als noch vor 30 Jahren, wodurch sich die Fressperiode praktisch um etwa 30 Wochen verkürzt. Als Folge davon, ging das Durchschnittsgewicht einer Eisbärin von 1980 bis 2004 um ca. 21% zurück, und der Bestand nahm zwischen 1987 und 2004 um 22% ab. In Alaska gibt es Beweise für eine Zunahme der Jungensterblichkeit, die durch den Rückgang des Meereises verursacht wird.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Eisbären wegen den zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels auf ihren Lebensraum als bedroht eingestuft worden sind. Aktuelle Untersuchungen von den Unterpopulationen, von denen es ausreichend Daten gibt, zeigen klar, dass diese Unterpopulationen größtenteils abnehmen. Eine zunehmende Verschlechterung des Lebensraums wird zu einer zunehmenden Bedrohung der Eisbären führen.

Dies ist die einführende Erklärung (im Original von Anne-Marie Blackburn geschrieben) des Arguments "Die Zahl der Eisbären nimmt zu".

Translation by BaerbelW. View original English version.



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