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All IPCC definitions taken from Climate Change 2007: The Physical Science Basis. Working Group I Contribution to the Fourth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change, Annex I, Glossary, pp. 941-954. Cambridge University Press.

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Die Y-Achse des Bösen

Vor kurzem tauchte auf WUWT ein Kommentar auf, der in ähnlicher Form bereits auf anderen Seiten zu sehen war und der genauer angeschaut werden muss. Der Kommentar stammt  von einer Person mit dem Namen D Böehm und stellt folgendes fest:

"Die Klima-Alarmisten benutzen gerne 0,1°C Schritte, weil dadurch die Y-Achse beängstigend aussieht selbst wenn es sich nur um geringe Temperaturschwankungen handelt.

Hier ist eine Grafik mit einer normalen Y-Achse. Nicht wirklich beängstigend, oder?"

Dies ist eine interessante Verdrehung wissenschaftlicher Erkenntnisse, und nicht etwa deshalb, weil D Böehm sie verwendet, sondern weil genau die gleiche Verdrehung auch von Dr Richard Lindzen in seinem Blog im Februar 2012 eingesetzt wurde.

Abbildung 1 - Böehms Grafik mit einer "normalen" Y-Achse

Wetter und Klima verwechseln

Natürlich ist hier ein Körnchen Wahrheit enthalten. Man könnte "normal"  als den Temperaturbereich definieren, den wir im Jahresverlauf an den meisten Plätzen rund um den Erdball erleben. Tatsächlich kann die Spanne der jährlichen Temperaturschwankungen in Gebieten mittlerer Breite sogar weitaus höher ausfallen. Jeder, der die Diskussionen zum Klimawandel verfolgt hat, wird darin sofort eine weitere Verwechslung von Wetter und Klima erkennen. Wetter ist das, was wir von einem Tag auf den anderen erleben. Klima ist das, was das Wetter über einen langen Zeitraum hinweg macht.

Lassen Sie uns die Grafik von D. Böehm in einem passenden Rahmen anschauen. Am besten fangen wir mit dem Rahmen der letzten 500 Millionen Jahre an.

Mean-Temp-2ger

Abbildung 2 - Auf 500 Millionen Jahre begrenzter Bereich der Y-Achse (für größeres Bild bitte anklicken)

Dies führt uns in die Zeit der kambrischen Artenexplosion zurück und deckt die ganze Bandbreite der globalen Durchschnittstemperaturen auf unserem Planeten ab, die eine Evolution komplexen Lebens ermöglichte. Wir wissen nichts darüber, was oberhalb von +8°C und unterhalb von -6°C liegt. Dies ist ein Bereich von nur 14°C. Bei einer "normalen Y-Achse" (also bei Wetter) ist dies der Unterschied zwischen am Strand in der Sonne liegen und einer frostigen Wanderung in den Bergen. In Bezug auf das Klima bilden sie die Grenze für die Existenz von Leben, wie wir es auf diesem Planeten kennen. Am unteren Rand wissen wir, dass sich der Planet tief in einer Eiszeit befindet. Am oberen Rand haben wir tropische Verhältnisse an den Polen.

Tiefste Vereisung und eisfreie Arktis

Diese globalen Durchschnittstemperaturen reichen von wahrscheinlich +2°C bis -6°C im Verhältnis zu den aktuellen durchschnittlichen globalen Temperaturen. An der unteren Grenze reden wir von einem über 1,5km hohen Gletscher über Manhattan und fast eisfreien Bedingungen in der Arktis im Bereich der oberen Ränder. Diese Spannbreite von nur 8°C in den globalen Durchschnittstemperaturen bedeutet einen komplett anderen Planeten.

Mean-Temp-3ger

Abbildung 3 - Auf 5 Millionen Jahre begrenzter Bereich der Y-Achse (für größeres Bild bitte anklicken)

Das Holozän, unsere stabile Warmzeit

Nun zum Holozän. Das Holozän ist die Periode der letzten 10.000 Jahre, in denen unsere menschliche Zivilisation entstanden ist. Dieser eng begrenzte Bereich der globalen Durchschnittstemperaturen hat dazu beigetragen, uns wie wir es getan haben, als Art erfolgreich zu entwickeln. Wir sind gerade dabei, uns auf eine Weltbevölkerung von 10 Milliarden zuzubewegen und wir sind sehr von diesem engen Bereich eines stabilen Klimas abhängig, um die globale Landwirtschaft aufrechtzuerhalten, die eine solch große Zahl von Menschen ernähren kann.

Mean-Temp-4ger Abbildung 4 - Auf das Holozän begrenzter Bereich der Y-Achse (für größeres Bild bitte anklicken)

Die Schlussfolgerungen für "Business as Usual"

Der Weltklimarat (IPCC) geht davon aus, dass "Business as Usual" (BAU) beim Einsatz von fossilen Brennstoffen die globalen Durchschnittstemperaturen bis 2100 um1,4 bis 6,4°C ansteigen lassen wird (IPCC AR4, Figure SPM.6, A1 Szenario).

Mean-Temp-5ger

Abbildung 5 - Erwartete Temperaturen bis 2100 bei Business As Usual Emissionen (für größeres Bild bitte anklicken)

Die wichtigere Frage - ein Grund zu größerer und unmittelbarerer Besorgnis - ist, wo die obere Grenze für großflächige nachhaltige Landwirtschaft liegt, die für die zukünftige Ernährung von 10 Milliarden Menschen benötigt wird? Wir sind sicherlich auf dem Weg ins Unbekannte und klar außerhalb des "normalen" Bereichs des Holozäns. Und das unabhängig davon, was wir tun. Der weitere Einsatz von fossilen Brennstoffen unter BAU wird die globalen Durchschnittstemperaturen sicherlich außerhalb des Bereichs der letzten 5 Millionen Jahre bringen. Wenn wir nichts tun, werden wir solche Bedingungen noch innerhalb der nächsten 100 Jahre erleben.

Ist das beängstigend genug, D Böehm?

Wie weit werden wir es ausreizen? Wo genau auf der Y-Achse wird es böse werden?

Im Original wurde dieser Artikel am 28. Dezember 2012 von Rob Honeycutt veröffentlicht.

Translation by BaerbelW. View original English version.



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